Eine schwere Krankheit zwang ihn vor einigen Jahren seinen erlernten Beruf als Lackierer und Maler aufzugeben. Zurückgezogen und ein wenig öffentlichkeitsscheu besann er sich auf seinen Kindheitstraum, der in ihm all die Berufsjahre schlummerte: sich in der Kunst zu entäußern. Seine schwere Krankheit erwies sich als die Chance sich als Künstler zu versuchen, wobei ihn seine Frau stets ermutigte nicht nachzulassen.
Werner Rittel liebt die Herausforderung, er scheut nicht den schweren Weg zu gehen. Die geheimnisumwitterte Vogelplastik, herausgeschlagen aus dem spröden fast granitharten gelbem Sandstein, mühselig, langwierig. Schmale, hochaufgeschossene Holzplastiken aus alten betonharten Dachfirstbalken, den aufgereckten Kopf abgedeckt mit Bleikappen, gegensätzlich-sprödes Material, das ist sein Metier.
Seine Bilder: klare bunte Figuren in kräftigen Farben, entschweben in der Perspektive.
Aufgelockert wird die Ausstellung durch pralle, deftige Plastiken, züchtig verhüllt in poppigen Badeanzügen: Sinnesfreude pur jenseits der ewig-idealschlanken Werbemodels.
Es bedarf keiner weitschweifigen Endlosinterpretationen, um die Kunstwerke von Werner Rittel zu begreifen, zu erfühlen. Kompromisslos unmittelbar, ohne sich irgendeinem "Kunst"-Modetrend anzuschliessen.
Den eigenen Weg gehen, die Herausforderung suchen, es wagen sich dem kritischen Heimatpublikum zu stellen, hier in unserer Heimatregion und nicht um die Gunst des künstlerisch vorgebildeten Bildungsbürgertum in den großen Städten buhlen.
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