Das Recht entspringt der Gerechtigkeit: Gerechtigkeit entspringt dem, was der Gemeinschaft angemessen ist. Was der Gemeinschaft angemessen ist, steht im Einklang mit den Herzen des Menschen. Dies ist die Essenz der Kunst des Regierens.
Wer also die Wurzel der Dinge erfaßt hat, läßt sich nicht durch die Verzweigungen verwirren, und wer erkennt, was wesentlich ist, läßt sich nicht durch Einzelheiten verwirren. Das Recht fällt nicht vom Himmel herab, und es entspringt auch nicht dem Schoß der Erde. Es entwickelt sich unter den Menschen und mündet darein, daß es sich selbst richtigstellt.
Daher leugnen jene, die es in sich tragen, es nicht in den anderen. Was für niedrigere Ränge festgelegt wurde, darf auf höheren Rängen nicht vernachlässigt werden, und was dem Volk verboten ist, darf dem Herrscher nicht gestattet sein.
Ein verlorener Staat ist nicht einer, dem der Herrscher fehlt, sondern einer, dem das Recht fehlt. Rechtsverdrehung bedeutet nicht, daß kein Recht existiert, sondern daß ein Recht besteht, aber nicht zur Anwendung kommt. Daher ist es, als gäbe es kein Recht.
Wenn also die Herrscher ein Rechtssystem errichten, handeln sie selbst als Vorbilder und Modelle. Aus diesem Grund werden ihre Anweisungen im ganzen Land befolgt.
Konfuzius sagte: "Wenn die Menschen selbst aufrecht sind, dann folgen ihnen die anderen, selbst wenn sie es nicht befehlen. Wenn die Menschen aber nicht aufrecht sind, werden ihnen die anderen nicht folgen, auch wenn sie es ihnen befehlen. " Wenn sich also die Führer selbst den Regelungen unterwerfen, dann führt das Volk auch ihre Anweisungen aus.
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