Das Ergebnis hat alle überrascht und ist nur durch eins zu erklären: Die BUND-Mitlieder wollten einen deutlichen Wechsel, nicht in ihren Zielen, aber im Auftreten des Verbandes nach außen. Mit Hubert Weiger wählten sie einen Mann, der nicht nur deutliche Worte findet, sondern auch von jedem verstanden wird. Das ist nicht immer bequem – für beide Seiten. Aber der Umgang der Politik mit den Zukunftsaufgaben wurde allgemein als zutiefst enttäuschend empfunden. Um hier Pflöcke einzurammen, braucht es Mut zu einer anderen Gangart. Und die darf man Hubert Weiger durchaus zutrauen!
Seine künftigen Schwerpunkte beschreibt er: „Deutschland muss aus veralteten und gefährlichen Energieträgern wie Kohle oder Atom aussteigen. Und wenn im kommenden Jahr in Bonn die Weltkonferenz zur Biodiversität stattfindet, muss ein Plan vorliegen, wie Deutschland bis 2010 den Verlust seiner Artenvielfalt stoppen will. Wir werden die Bundesregierung an ihren Taten messen. Mit schönen Worten und Versprechungen wird sich der BUND nicht abspeisen lassen.“
Weiter wurden in den Vorstand gewählt als stellvertretende Vorsitzende Ulrike Mehl aus Berlin und Klaus Brunsmeier aus Nordrhein-Westfalen. Als Schatzmeisterin wurde Ursula Zeeb aus Baden-Württemberg bestätigt. Ebenso bestätigt wurde Sylvia Voß aus Brandenburg. Neu im Vorstand und mit 31 Jahren jüngstes Mitglied ist Andreas Lathan aus Nordrhein-Westfalen.
Der knapp unterlegene Martin Rocholl und Björn Jansen, der sich vergeblich um einen Stellvertreterposten beworben hatte, verkrochen sich nicht in den Schmollwinkel. Sie machten deutlich, was für alle gelten sollte: Zur Rettung der Umwelt wird im Verband wirklich JEDER gebraucht. Unter großem Beifall der Delegierten erklärten sie ihre Bereitschaft, konstruktiv mit dem neuen Vorstand und den anderen Gremien zusammenzuarbeiten und stellten erste Ideen für ein Projekt zur Motivation junger Menschen zur Verbandsarbeit vor.
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